Nicht britische Seefahrer unter James Cook, sondern habsburgische Marineure haben im ausgehenden 18. Jahrhundert die Terra Australis entdeckt. Österreich ist heute, im Mai 1968, eine euro-pazifische Monarchie. Die Welt steht im Zenit einer noch ungebrochenen Moderne; die Weltkriege fanden nicht statt.
Nach einer schlecht verwundenen Trennung gelangt der Kunsthistoriker Felix von Tóth als Mitglied einer Forschungsexpedition zunächst von Wien nach Triest. Den jungen Adligen aus abgestiegenem Hause hält nun nichts mehr in Europa. Er projiziert seine Hoffnungen stattdessen auf einen Neuanfang am Zweiten Kontinent. Während des dreitägigen Transits an der Adria begegnet er jedoch Lora und verliebt sich in die unkonventionelle Überseeische. Kurz vor seiner Abreise steht ihre Begegnung – wie auch die Zukunft von Austrialia – unter keinem guten Stern …
»Der Zweite Kontinent« behandelt Geschichte nicht als Friedhof der Zeit, sondern als einen Fundus an Fakten und Figuren, der auferweckt und neu arrangiert werden kann. Ereignisse lösen sich aus ihrer historischen Verankerung und fügen sich zu einer utopisch-flimmernden Parallelwelt, in der für einen Augenblick auch die Liebe möglich scheint. Ein Roman wie eine satirische Parabel auf unsere postfaktische Informationsgesellschaft; ein gewagtes Debüt, das die Dinge zum Tanzen bringt.
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