8. September 1943: Die italienische Regierung schließt einen Waffenstillstand mit den Alliierten und beendet somit den Pakt mit dem Deutschen Reich. Für Italien ist dieser Tag zum Symbol geworden, ein Symbol für die Schwäche, aber gleichzeitig auch für die moralische Kraft der Nation. Was bedeute dieses Datum aber für Deutschland? Und wie haben die deutsche Bevölkerung und die zahlreichen Soldaten in Italien diese Bekanntmachung erlebt?
Emilio Petrillo versucht, auch durch einen Rückblick auf frühere Ereignisse, dieser Frage nachzugehen. Seine Quellen sind in erster Linie die 17 Bände der „Meldungen aus dem Reich“, welche, verfasst vom Sicherheitsdienst der SS, die Meinungen der Bevölkerung im Reich aufzeichnen, aber auch zum Großteil noch unbekannte Zeitungsartikel und vor allem auch das Gespräch mit noch lebenden Zeitzeugen. Die Aufarbeitung einer nicht unwesentlichen Episode in der jahrhundertelangen, engen und konfliktreichen Beziehung zwischen Deutschen und Italienern.
Mit seinem frischen und unvoreingenommenen Wagemut ist es dem beherzten Journalisten Paolo Emilio Petrillo gelungen, in einem farbenreichen Bild von Einklängen und Missklängen nach siebzig Jahren die Erinnerungen von einfachen Soldaten wieder ins Leben zu rufen, mit dem Ziel, einen schwierigen Teil einer gemeinsamen Geschichte offenzulegen. Heucheleien verflechten sich mit Rechtfertigungen, und dabei zeigt sich schließlich, wie es ganz normalen Menschen, die von dramatischen Ereignissen mitgerissen wurden, gelingt, eine eigene, sinnige Menschlichkeit zu finden. (Luigi Vittorio Ferraris, ehemaliger Botschafter Italiens in Bonn.)
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