In gegenwärtigen österreichischen Mediendiskussionen kursieren vielfach Bedrohungsbilder zum Thema Migration, welche eine vermeintliche »Flut« an Zuwanderinnen und Zuwanderern »aus dem Osten« konstruieren. Jene Migrant_innen, die seit dem Fall des »Eisernen Vorhangs« temporär in die Steiermark kommen, um unter anderem durch Betteln Geld zu verdienen, werden ausschließlich als »Roma« wahrgenommen und sind als solche von ausgrenzenden Rhetoriken betroffen sowie Adressat_innen von daran anknüpfenden politischen Maßnahmen und Hilfsprojekten. In der vorliegenden an der Universität Graz durchgeführten Studie werden erstmals jene Bilder, die über Romani-Männer (Roma) und Romani-Frauen (Romnija) in den steirischen Medien verbreitet werden, systematisch analysiert. Weit verbreitete Mythen und rassistische Vorurteile werden in Beziehung zu konkreten Lebensentwürfen der Bettler_innen gesetzt. Wissenschaftliches Neuland betritt die Studie außerdem insofern, als die temporäre Bettelmigration als räumliche Bewegung innerhalb sozialer, kultureller und ökonomischer Netzwerke begriffen wird. Erstmals werden damit konsequent die Folgen der Migration auch in Hinblick auf die Herkunftsregionen der Migrant_innen in den Blick genommen.
Die imaginierte ‚Bettlerflut‘
€14.80 inkl. MwSt.
Autor: Stefan Benedik, Barbara Tiefenbacher, Heidrun Zettelbauer
Englisch Broschur
Höhe: 210
Breite: 150
Buch
ISBN: 978-3-85435-689-9
Category: Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft
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